Mit den Schaltjahren ist es eine lustige Sache. Laut den Astronomen dauert ein Jahr genau 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Das entspricht 365,242199 Tagen.
Daher führte Julius Cäsar Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. das Kalendersystem ein, in dem nach drei Jahren mit 365 Tagen ein Jahr mit 366 Tagen folgt (das Schaltjahr). Dann kommen wir also auf eine durchschnittliche Dauer von 365,25 Tagen.
Das führt zu einem jährlichen Fehler von 11 Minuten und 14 Sekunden. Damit konnten die Kirchenherren Mitte der 16. Jahrhunderts nicht leben. Papst Gregor XIII. (1502-1585) überlegte sich daher, dass in jedem 25. Schaltjahr der eingeschaltete Schalttag wieder ausgeschaltet werden sollte. Also alle 100 Jahre. Das führt zu einer durchschnittlichen Jahresdauer von 365,24 Tagen. Das ist wiederum ein wenig zu kurz.
Also kamen sie auf die Idee in jedem vierten Ausschaltjahr (alle 400 Jahre) den Schalttag wieder einzuschalten. Nennen wir diese Jahre Einschalt-Ausschaltjahre. Somit kommen wir auf eine Durchschnittsdauer von 365,2425 Tagen. Die verbleibende Ungenauigkeit von 26 Sekunden war der Kirche wohl keinen zusätzlichen Aufwand wert.
Somit war die korrekte Zeitrechnung für die Zukunft gesichert. Jetzt mussten nur noch die Fehler der Vergangenheit getilgt werden. Dazu wurden 1582 zehn Tage aus dem Kalender gestrichen. Auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582 folgte Freitag, der 15. Oktober.